Das 39. Internationale Filmfest startet 2022 neu Durch: Eröffnungsfilm Corsage im HP8

Filmplakat zu Corsage, alle Rechte liegen beim Filmverleiher

Neue Wege beschreitet das 39. Internationale FILMFEST MÜNCHEN mit der Location HP8 des feierlichen Openings am 23. Juni: CORSAGE wird das Festival in der neuen Isarphilharmonie im Gasteig HP8 eröffnen. Das Filmfest München erfindet sich auch neu mit einem neuen Festivalzentrum.  Namesgeber für das P9 war der Straßenname Hans Preißinger, direkt am HP8.

 

Nicht nur die Eröffnung, sondern auch der Nukleus des Festivals wird an einem neuen Ort zu finden sein.

 

Das denkmalgeschützte Amerikahaus als neues Festivalzentrum wird zentraler Anlaufpunkt für Publikum und Branche. Es ist Spielstätte am Karolingenplatz und neue Heimat für zahlreiche Filmmakers Live-Gesprächsformate, Panels und die im letzten Jahr entwickelte Beergarden Convention. Damit wird das Kunstareal mit verschiedenen Spielstätten (Informationen zu allen Spielstätten finden Sie hier) zu einem neuen Zentrum des Festivals, das der Cineast  wie im vergangenen Jahr „Live in der „Live in der ganzen Stadt“ findet.  

 

„Sisi“ als Vorreiterin der modernen Frau im 20. Und 21. Jahrhundert: Corsage der Regisseurin Marie Kreutzer (38)

 

Der Eröffnungsfilm CORSAGE feiert in wenigen Tagen in Cannes seine Weltpremiere. Das FILMFEST MÜNCHEN holt damit einen Film nach München, das sich durch eine große erzählerische Kraft auszeichnet. Marie Kreutzer (Regie und Buch) entwirft ein völlig neues Bild jener Kaiserin Elisabeth, die als „Sisi“ von Anfang an zur Ikone gemacht wurde und die in CORSAGE nun nicht nur ganz neu gesehen, sondern sich selbst von Konventionen befreit. Nicht ganz zufällig wählt das Filmfest München einen Film mit historischem Hintergrund: Sissi war eine moderne Frau die sich auch mit Fitness-Geräten fit hielt, sich gegen höfische Sitten auflehnte. Sie hatte Anknüpfungspunkte in Bayern durch ihren Verwandten Ludwig den II. von Bayern.

 

Zum Inhalt des Films: Weihnachten 1877: Es ist der 40. Geburtstag von Kaiserin Elisabeth von Österreich (Vicky Krieps). In ihrer Rolle als Repräsentantin an der Seite ihres Mannes Kaiser Franz Joseph (Florian Teichtmeister) darf sie keine Meinungen äußern, sondern muss dem Frauenbild der Zeit entsprechen als schöne Kaiserin- Um dieser Erwartung zu entsprechen, hält sie an einem rigiden Plan aus Hungern, Sport, Frisieren und täglichen Messungen der Taille fest.  Das könnte eine Frau des 21. Jahrhunderts sein, die sich selbst „optimiert".

 

Kaiserin Elisabeth eine moderne Frau mit tragischem Ende

 

Doch Elisabeth, die Kaiserin von Österreich und Ungarn (1837-1898) war keine Märchenfigur: Sie ist im Leben und im Film eine wissbegierige und lebenshungrige Frau, deren Widerstand gegen das überlebensgroße Bild ihrer selbst wächst. Sie will  als freiheitsliebende Person nicht länger in einem (höfischen) Korsett leben. Sie war Projektionsfläche für Liebe und Hass, wie Lady Di im 20. Jahrhundert.

 

Unerschrocken und gleichzeitig mit großer Leichtigkeit traumwandelt die Schauspielerin Vicky Krieps (DER SEIDENE FADEN, OLD) als Elisabeth durch eine feindselige Welt, in der sie sich unter den Augen der Öffentlichkeit und ihrer Familie ihren neuen Platz im Leben sucht. Zum ersten Mal in der deutschen Filmgeschichte wird Kaiserin Elisabeth somit ein authentischer Mensch und eine Frau, die auf einmal nahbar und nachvollziehbar wird. “. Sisi wurde nur 61 Jahre alt und starb tragisch durch ein Attentat. Man darf auf das Filmdebut gespannt sein.

 

Nach langer Zeit der Kino-Abstinenz  dürfen filmhungrige Cineasten sich auc auf sehenswerte Filme freuen. Der Sommer kann kommen, mit dem Filmfest München. Film ab! Sommer her! Ein Shuttle zum Filmzentrum wäre wünschenswert Bus und Tram tun es auch oder der berühmte Drahtesel. Am HP8 gibt es allerdings wenig Platz für Autos, gut  für die Umwelt und die Gesundheit der Teilnehmer.

Matthias Mühling, Direktor des Lenbachhauses bei der Eröffnung der William Turner Ausstellung 2023, Foto: Beate Obermann copyright
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